Podcasts für Unternehmen – warum sich das lohnt und wie Sie starten

Ob auf dem Weg zur Arbeit, beim Sport am Abend oder an einem freien Tag in der Sonne – Podcasts erfreuen sich in unserer Gesellschaft einer immer größer werdenden Beliebtheit. Kein Wunder, sind die Audio-Angebote doch auf Knopfdruck jederzeit dann verfügbar, wenn wir Konsument/innen gerade Lust darauf haben. Wie können Sie als Unternehmen von der Hörfreudigkeit der Deutschen profitieren? Wann lohnt sich für Sie ein eigener Podcast? Wie sollten Sie diesen aufbauen und dann vermarkten? In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, warum das Podcast-Format eine vielversprechende Basis für die Kundenbindung sein kann und wie Sie am besten selbst starten.

Wie beliebt sind Podcasts in Deutschland?

Wussten Sie, dass laut Ergebnissen von Pod-Ratings.com, der aktuell umfangreichsten Erhebung zum Podcast-Markt in Deutschland, die von der Beratungs- und Forschungsgruppe Goldmedia veröffentlich wird, bereits 34 Prozent der Deutschen ab 14 Jahren schon einmal einen Podcast gehört haben? Gehören Sie auch dazu? Die im Juli 2020 durchgeführte online-repräsentative Befragung von über 13.000 Personen umfasst mehr als 2.200 aktive Podcast-Nutzer/innen und zeigt, dass gerade die Corona-Pandemie zuletzt einen regelrechten Boom in Sachen Podcasts ausgelöst hat. 55 Prozent der Podcast-Hörer/innen haben demnach das Medium häufiger genutzt als noch vor dem Ausbruch von Covid-19.

Rund drei Viertel der regelmäßigen Podcast-Konsument/innen hören bis zu drei Stunden in der Woche und bleiben ihren Favoriten dabei meist treu. Etwa 86 Prozent nutzen laut der Befragung maximal fünf verschiedene Podcasts und verfolgen die Beiträge ihrer Lieblinge langfristig.

Was macht Podcasts so interessant?

Die Zahlen zeigen es: Podcasts sind unter uns Deutschen heute wirklich ein beliebtes Medium zum Zeitvertreib. Doch warum ist das so? Was macht Podcasts so relevant für Millionen Menschen in Deutschland? An vorderster Stelle steht das Bedürfnis nach aktuellen, ausführlichen und verständlichen News. Die Wissensvermittlung ist damit Grund Nummer eins für die Nutzung von Podcasts. Aber auch der entspannte Zeitvertreib ist genau wie der Nebenher-Konsum beim Sport oder der Hausarbeit nicht zu vernachlässigen. Podcasts sind einfach praktisch, bieten Wissen, Comedy oder Trends und sind leicht zu konsumieren. Laut Pod-Ratings.com hören etwa 75 Prozent der Podcast-Hörer/innen über das Smartphone, ein Drittel über den PC, meist bei Spotify, YouTube oder iTunes.

Was können Unternehmen mit Podcasts erreichen?

BMW, IKEA, Edeka – die großen Namen machen es vor. Viele Unternehmen haben mittlerweile ihren oder gar ihre eigenen Podcasts. Die Gründe dafür sind vielfältig, umfassen aber sicherlich auch solche, die für Sie und Ihr Unternehmen interessant sein könnten:

Mit Podcasts können Sie zum Beispiel:

Eine Marke aufbauen und die Wahrnehmung dafür erhöhen

Vertrauen in Ihrer Zielgruppe aufbauen, indem Sie Ihrem Unternehmen ein Gesicht geben – Sprache ist genau wie Bewegtbild viel persönlicher als das geschriebene Wort auf Websites

Ihre Expertise in einem spezifischen Themenbereich zeigen

Reichweite generieren – Content Recycling ist hier das Stichwort, denn Ihre Podcast-Inhalte können Sie leicht für andere Marketing-Kanäle wie Blog, Social Media und Co. nutzen und so wiederum Ihren Podcast pushen

Passende Dienstleistungen und kompetenten Support anbieten

Unternehmensnews für intern und extern platzieren

Ihr Employer Branding stärken

Wann sollten Sie einen eigenen Podcast starten?

Sie sollten wissen, Podcasts sind kein Performance-Kanal, der Ihnen kurzfristig eine Summe X mehr an Umsatz generiert. Podcasts sind ein Teil Ihres Marketing-Mixes, der langfristig die zuvor genannten Unternehmensziele unterstützt. Einen Podcast sollten Sie deshalb auch nur dann starten, wenn Sie dafür dauerhaft und regelmäßig frischen Content liefern können.

Überlegen Sie sich also zuerst: Haben Sie ein Thema, über das Sie als Unternehmen langfristig sprechen möchten? Zu dem Sie sich austauschen wollen und das auch relevant bleibt?

Wenn Sie diese Frage mit „Ja“ beantworten können, dann lesen Sie jetzt weiter, wie Sie loslegen.

Wie produzieren Sie Podcasts?

Die Vorbesprechung:

Setzen Sie sich mit allen relevanten Personen Ihres Unternehmens zusammen und überlegen Sie gemeinsam, welches Thema und ggf. auch Schwerpunkt Sie mit Ihrem Podcast behandeln möchten. Definieren Sie anschließend die genauen Ziele, die Sie damit verfolgen und welche Zielgruppe Sie aufgrund derer ansprechen möchten. Legen Sie auch gleich einen Namen für Ihren Podcast fest, der sich spezifisch auf Ihren Themenschwerpunkt fokussiert, aber nicht zu eng gefasst ist, sodass Sie ihn später noch um andere Themenbereiche erweitern können.

Der Ablaufplan:

Planen Sie nun die ersten Folgen Ihres Podcasts. Welches Thema soll in welcher Folge behandelt werden? Wer soll darüber sprechen? Und mit wem? Erstellen Sie mit allen Beteiligten einen groben Ablaufplan, also ein Skript, an dem sich die Speaker während der Folge entlanghangeln können, um keine Fragestellung oder Aspekt zu vergessen.

Der Podcast Host:

Legen Sie einen Podcast Host fest, der langfristig Ihren Podcast moderiert und damit zum Gesicht für Ihre Zuhörer/innen wird. Dies kann eine interne Person, aber auch eine externe Expertin oder ein Experte sein, der sich in Ihrer Branche oder Ihrem Themenfeld besonders gut auskennt und auch mal spontan Fragen stellen oder das Gespräch in eine andere Richtung lenken kann.

Die Gäste:

Je nach Themenschwerpunkt kann es Sinn machen, namhafte und renommierte Expert/innen zu Ihrer Podcast-Folge einzuladen. Damit steigern Sie das Interesse an Ihrem Podcast und erzielen eine größere Reichweite. Auch Newcomer können helfen, Ihren Podcast zu pushen, denn diese haben neben ihrer Expertise ein Eigeninteresse daran, Ihre Podcast-Folge zu pushen, um sich selbst einen Namen zu machen – Win-Win für beide Seiten also.

Das Format:

Machen Sie einen Experten-Talk zu einem Themenschwerpunkt, führen Sie ein Interview mit mehreren Personen, nehmen Sie eine Art Hörspiel auf, das neugierig auf weitere Episoden macht oder produzieren Sie Tutorials mit praktischen Tipps für den Alltag. Ihrer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Beim Aufbau Ihrer Podcast-Episoden hat sich folgende Vorgehensweise bewährt, ist aber kein Muss, sondern ein praktischer Leitfaden für den Start:

  • Kurzes Anteasern des kommenden Inhalts mit anschließender Intro-Musik
  • Experten-Talk, Interview, Hörspiel, Tutorial oder was Sie sonst geplant haben
  • Hinweis auf ein passendes Angebot Ihres Unternehmens wie eine Dienstleistung
  • Verabschiedung durch den Podcast Host und Neugierig-Machen auf die nächste Folge
  • Outro-Musik

Die Frequenz:

Posten Sie auf jeden Fall regelmäßig. Ob einmal in der Woche oder einmal im Monat ist gar nicht so wichtig. Nur kontinuierlich, am besten immer zu einem festen Termin, sollte es sein. Ihre Hörer wissen das und verlassen sich darauf, freuen sich auf die nächste Folge – ähnlich wie bei der Lieblingsserie von Netflix. Überlegen Sie sich daher gut, wie häufig Sie neuen und relevanten Content liefern können, damit Sie Ihre Frequenz auch einhalten können.

Die Länge:

Von fünf Minuten bis zu mehreren Stunden, hier gibt es keine konkrete Vorgabe. Wichtig ist nur, dass Ihre Podcast-Episoden interessant und relevant bleiben. Drei Stunden Geschwafel bringen niemandem etwas, wenn Sie das vermittelte Wissen stattdessen in einer halben Stunde viel prägnanter rüberbringen könnten. Haben Sie hingegen viel zu sagen, mehrere Experten eingeladen und beleuchten ein komplexes Thema, dann darf es länger werden.

Die Technik:

Sparen Sie nicht am falschen Ende, setzen Sie auf die richtige Technik. Vielleicht lassen Sie sich dazu auch beraten. Ein separater Raum und ein gutes Mikro sind meist die halbe Miete.

Die Nachbearbeitung:

Haben Sie Ihre erste Podcast-Folge aufgenommen, sollten Sie das Audio bereinigen, vielleicht wollen Sie Musik einspielen sowie unwichtige Passagen rausschneiden. Nehmen Sie sich für die Bearbeitung Zeit, damit Sie erst dann veröffentlichen, wenn Sie wirklich zufrieden sind.

Die Veröffentlichung:

Laden Sie Ihren Podcast bei Apple, Spotify, Google oder YouTube hoch, legen Sie ein Cover fest und schreiben Sie zu jeder Episode kurz und knapp, was die Zuhörer/innen erwarten dürfen. Warum lohnt es sich, Ihren Podcast anzuhören?

Und dann heißt es: Vermarkten Sie Ihren Podcast auf allen Kanälen und freuen Sie sich über Ihre ersten und hoffentlich treuen Zuhörer/innen!

Welche Fehler sollten Sie auf keinen Fall machen?

Auch wenn Sie mit Ihrem Podcast nicht viel falsch machen können, solange Sie ein interessantes Thema regelmäßig und authentisch beleuchten, gibt es ein paar Punkte auf die wir Sie hinweisen möchten.

Vermeiden Sie es bitte…

… einstudierte Inhalte vorzutragen oder Text abzulesen – ein Podcast ist kein Vortrag, sondern ein ehrliches und authentisches Kommunikationsmedium, bei dem Sie auch Emotionen zeigen und spontan aufeinander eingehen sollten.

… zu viele eigene Unternehmensbeispiele zur Veranschaulichung Ihrer Themen einzubringen – das sieht aus wie Schleichwerbung, was ein Podcast niemals sein sollte.

… Ihre Produkte in den Vordergrund zu stellen – auch das ist Werbung, die niemals die Wissensvermittlung verdrängen darf.

… Experten nur aufgrund ihres Namens einzuladen, wenn diese nichts inhaltlich Relevantes zu sagen haben – wenn nichts rüberkommt, hilft auch der Name nicht.

… ausschließlich Probleme und Herausforderungen anzusprechen – das deprimiert und liefert keinen Nutzen, machen Sie lieber konkrete Lösungsvorschläge.

Wo bekommen Sie weitere Tipps?

Wenn Sie neugierig geworden sind und mit Ihrem eigenen Podcast starten möchten, dann empfehlen wir Ihnen, wie sollte es anders sein, einen passenden Podcast. Hören Sie mal in HubSpots The Digital Helpdesk Folge 77 „Podcasts vermarkten mit Paula Lotte Thurm, Anika Bors und Tim Schulz-Eppers“ rein – übrigens die Nummer vier auf der t3n Liste der Top 5 Business Podcasts im Juni 2021. Hier erfahren Sie nicht nur von führenden Podcast-Experten, wann sich ein Podcast lohnt, sondern auch, wie Sie diesen professionell produzieren und vermarkten, um Ihre Reichweite zu steigern.

Wie messen Sie den Erfolg Ihrer Podcasts?

Die Erfolgsmessung Ihrer Podcasts hängt von Ihrer Zielsetzung ab. Möchten Sie Vertrauen in Ihrer Zielgruppe aufbauen, dann schauen Sie, wie viele treue Zuhörer/innen Sie bereits haben – also wie viele Abonnent/innen. Möchten Sie langfristig neue Kund/innen gewinnen, weil diese von Ihrer Expertise überzeugt sind, dann prüfen Sie, wie viele Ihrer Neukunden auch Podcast-Abonnenten sind. Im Endeffekt sollten Ihnen diese Zahlen bei der Frage helfen, ob Ihr Podcast Sie darin unterstützt, die Interaktion von Interessent/innen und Kund/innen mit Ihrem Unternehmen zu fördern. Wenn Sie das hinbekommen, haben Sie eine wertvolle Basis für langfristige Kundenbeziehungen geschaffen.

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